Warum auch konservative Therapien helfen können
Ein Lipödem ist eine chronische Erkrankung, es geht also weniger darum, „schnell gesund zu werden“, sondern gut mit der Krankheit zu leben. Viele Betroffene berichten, dass sich ihr Zustand auch durch nicht-operative Maßnahmen deutlich verbessert hat.
Ziel der konservativen Behandlung ist es,
- Schmerzen zu reduzieren
- das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen
- die Lebensqualität zu verbessern
Gerade im Anfangsstadium oder wenn eine OP (noch) nicht infrage kommt, lohnt es sich, die klassischen konservativen Bausteine konsequent auszuprobieren – oft in Kombination. Und auch nach einer OP sind gesunde Gewohnheiten essentiell. Wichtig dabei: Du brauchst Geduld und vor allem jemanden, der dich ernst nimmt.
Unterschiedliche Behandlungsformen für das Lipödem
Hier findest du die wichtigsten Therapieformen auf einen Blick ganz ohne Skalpell:
Kompressionstherapie
Das A und O im Alltag. Spezielle Kompressionsstrümpfe entlasten das Gewebe, helfen gegen Schwellungen und lindern das Spannungsgefühl. Lass dich professionell vermessen in einem erfahrenen Sanitäshaus, denn schlecht sitzende Strümpfe helfen kaum.
Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Eine sanfte Massagetechnik durch geschulte Physiotherapeuten, die du auf Rezept erhältst. Sie hilft der gestauten Lymphflüssigkeiten, besser abzufließen. Viele empfinden das als angenehm und entlastend, vor allem nach langen Tagen.
Gelenkschonende Bewegung
Radfahren, Walking, Schwimmen oder Rebound-Training (Trampolin) regen den Lymphfluss an, ohne das Gewebe zusätzlich zu reizen. Aber bitte erzeuge keinen Zwang, keinen Leistungsdruck. Die Bewegung soll dir guttun, nicht erschöpfen.
Antientzündliche Ernährung
Du musst nicht verzichten, aber solltest bewusst essen, was die gut tut. Am besten zuckerarm und ohne Milch- und Weißmehlprodukte. Mehr dazu findest du in diesem Artikel zur Lipödem-Ernährung.
Hautpflege
Das Gewebe und die Haut sind oft sehr empfindlich. Achte daher auf milde, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte und sanftes Trockenbürsten, um die Durchblutung zu fördern. Wir stellen dir hier auf dem Blog auch noch einige andere Methoden zur Eigenanwendung vor.
Psychologische Begleitung
Viele Frauen kämpfen mit Selbstzweifeln oder fühlen sich nicht ernst genommen. Eine Gesprächstherapie oder Selbsthilfegruppe kann dir Entlastung verschaffen. Aber oftmals helfen auch schon kleine Achtsamkeitsübungen im Alltag.
Was du selbst tun kannst – Tipps für deinen Alltag
Viele kleine Schritte ergeben zusammen eine große Wirkung. Hier ein paar erprobte Ideen:
- Lymphfreundlicher Tagesrhythmus: leg deine Beine hoch, wenn du kannst nsuche immer wieder Bewgungspausen
- Kompression direkt morgens anziehen, da ist es meist kühler und die Beine noch nicht geschwollen
- Viel trinken: 2–3 Liter Wasser mit Gurken, Limetten und Kräutern: so fällt es gleich viel leichter
- Wechselduschen über Beine und Arme, du musst dich nicht kompett abchrecken
- Bequeme Kleidung: verzichte auf alles was reibt, einschneidet oder Abdrücke hinterlässt
- Emotionale Selbstfürsorge: Achte darauf wann du eine Pause brauchst und dich nicht an den perfekten Plan halten kannst
"Ich dachte lange, ich muss mich zusammenreißen. Heute weiß ich: Ich darf es mir leichter machen, auch ohne OP."
S. P.
Hinweis:
Die Inhalte auf diesem Blog basieren auf persönlichen Erfahrungen, aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Austausch mit Fachleuten im Bereich Lipödem. Sie dienen der Information und Aufklärung nicht der Selbstdiagnose oder Behandlung.
Ich bin keine Ärztin und dieser Blog ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Therapie. Wenn du den Verdacht hast, an einem Lipödem oder einer anderen Erkrankung zu leiden, wende dich bitte an eine Fachärztin oder einen Facharzt.
Alle Beiträge werden mit größter Sorgfalt erstellt und regelmäßig überprüft. Dennoch können sich Informationen verändern oder individuell anders auswirken. Für Entscheidungen auf Grundlage der Inhalte übernehme ich keine Haftung.
Mein Ziel ist es, Betroffene zu unterstützen, Wissen zugänglich zu machen und den Weg zu einer besseren Versorgung und Selbstwahrnehmung zu begleiten.




