Warum das Körpergefühl bei Lipödem oft leidet
Lipödem verändert den Körper sichtbar und spürbar. Die Schwere in den Beinen, die Schmerzen oder die veränderte Proportion können dazu führen, dass man sich vom eigenen Körper „abkoppelt“. Manche meiden Spiegel, Fotos oder körperliche Nähe, weil sie sich unwohl fühlen. Andere sehen im Spiegel eine völlig andere Version ihrer selbst. Genau hier setzt die Arbeit am Körpergefühl an: Du lernst, dich wieder als Ganzes wahrzunehmen unnicht nur als Summe deiner Symptome.
Wege zu einem positiven Körpergefühl
Sanfte Bewegung, die dich stärkt
Bewegung kann Wunder wirken, wenn sie nicht als Strafe, sondern als Geschenk empfunden wird. Schwimmen, Aqua-Fitness, Yoga oder Spaziergänge helfen dir, deinen Körper bewusst und ohne Leistungsdruck zu spüren. Kleine Alltagsbewegungen – wie bewusstes Gehen oder leichtes Dehnen – geben deinem Nervensystem positive Signale.
Achtsame Berührung
Manuelle Lymphdrainage oder sanftes Trockenbürsten regen nicht nur die Lymphe an, sondern stärken auch die Verbindung zu deinem Körper. Wenn Berührungen nicht von außen, sondern von dir selbst ausgehen, wie beim sanften Eincremen, kannst du gezielt spüren, welche Bereiche sich gut anfühlen und welche vielleicht noch mehr Aufmerksamkeit brauchen.
Kleidung, die dich unterstützt
Kompression kann zunächst ein Fremdkörpergefühl erzeugen, aber sie kann sich auch wie eine schützende zweite Haut anfühlen, wenn du dich daran gewöhnst. Wähle Farben und Schnitte, die dich stärken, statt nur funktional zu sein. Dein Körpergefühl profitiert enorm davon, wenn du dich in deiner Kleidung schön fühlst.
Mentale Arbeit
Jeden Tag kurz innehalten und deinem Körper danken: für das Gehen, Atmen, Tragen. Das ist keine Esoterik, sondern eine wirksame Form der Selbstzuwendung. Journaling, Meditation oder positive Affirmationen wie „Ich bin mehr als mein Lipödem“ helfen, dein Selbstbild neu zu justieren.
Kleine Alltagsübungen für ein besseres Körpergefühl
- Spiegelmoment: Jeden Morgen kurz in den Spiegel schauen und einen Aspekt benennen, der dir gefällt.
- Bodyscan: 5 Minuten still liegen, den Körper von den Füßen bis zum Kopf gedanklich „abtasten“ und die Empfindungen wahrnehmen.
- Kleiner Stretch: Mehrmals täglich sanft strecken und bewusst atmen. So „checkst“ du wieder bei dir ein.
Hinweis:
Die Inhalte auf diesem Blog basieren auf persönlichen Erfahrungen, aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Austausch mit Fachleuten im Bereich Lipödem. Sie dienen der Information und Aufklärung nicht der Selbstdiagnose oder Behandlung.
Ich bin keine Ärztin und dieser Blog ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Therapie. Wenn du den Verdacht hast, an einem Lipödem oder einer anderen Erkrankung zu leiden, wende dich bitte an eine Fachärztin oder einen Facharzt.
Alle Beiträge werden mit größter Sorgfalt erstellt und regelmäßig überprüft. Dennoch können sich Informationen verändern oder individuell anders auswirken. Für Entscheidungen auf Grundlage der Inhalte übernehme ich keine Haftung.
Mein Ziel ist es, Betroffene zu unterstützen, Wissen zugänglich zu machen und den Weg zu einer besseren Versorgung und Selbstwahrnehmung zu begleiten.




